Niederländisches Teilzeit–Wunder

■ Angestelltenkammer blickt über die Grenzen

Die Bremer Angestelltenkammer will dieses Jahr in einer Vortragsreihe zeigen, warum in manchen Nachbarländern die Arbeitslosigkeit sinkt.

Den Anfang machte am Mittwoch Professor Kees van Paridon von der Universität Amsterdam, der einen Vortrag zum „Modell Holland“hielt. Er begann mit der Feststellung, daß Teilzeit- und Zeitvertragsarbeit entscheidende Faktoren für die sinkende Arbeitslosenquote in Holland sind. Beide Varianten seien gesellschaftlich weitaus mehr akzeptiert als in Deutschland. 27 aller Erwerbstätigen arbeiten Teilzeit oder mit Zeitvertrag.

Auch die Unternehmen würden Vorteile der Teilzeit wie höhere Produktivität und höhere Flexibilität erkennen, sagte Paridon. Anders als in Deutschland gäbe es in den Niederlanden eine größere Konsens–Orientierung, was sich schon daran erkennen ließe, daß sich Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Regierung mindestens zweimal im Jahr treffen, um Probleme und Lösungsansätze zu besprechen. Für die niederländische Zukunft prognostizierte Paridon noch mehr Teilzeit–Arbeitsplätze in fast allen Branchen. Das nächste Modell heißt England und dazu wird Lionel Fulton am 12. 3. um 14 Uhr einen Vortrag in der Angestelltenkammer halten. kade