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Soundcheck

Heute abend: Bazooka Cain. Jetzt sind Bazooka Cain selbst in die Falle getappt. Mit sogenannten Butterfahrten in den Ostblock verwirrten die Hamburger Schlager-Beatniks einst Journalisten und Busunternehmer. Doch nach jahrelangen Versuchen, das polnische und russische Volk mit westlichem Laisser-faire zu ködern, wurden die vier selbst Opfer windiger Machenschaften.

Karel Màsulèk, ein als polnischer Manager getarnter Trickbetrüger, verhökerte die Band als „garantiert bestes Angebot (billig)“an die nächstbeste Plattenfirma. So kam es, daß im zehnten Jahr des Bestehens jetzt die erste CD der Gruppe erscheint. Der wehmütige Titel des Albums: Viele Grüße.

Dabei begann alles so hoffnungsvoll für die stets tipptopp gekleideten Herren. Ihre orchestralen Arrangements führten galant in eine Zeit, als man Entertainment noch großschrieb und Männer noch Ehemänner hießen. Sänger Marcel Vega kündete von seinen „Dramen mit all diesen Damen“und erinnerte dabei immer ein wenig an Manfred Krug, als der noch für die DDR sang. Und das soll jetzt wirklich alles vorbei sein? Màsulèk, so wird gemunkelt, will unbedingt viele „Euro machen“und träumt außerdem von der ersten polnischen Boygroup. Bis dahin müssen die Jungs noch die letzten Heizdecken verkaufen.

Michael Hess

22.30 Uhr, Golden Pudel Klub

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