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Die Rezensenten des Onlinemagazins C'net glauben, daß auch Windows98 im Kern immer noch DOS sei – ein „extrem verborgenes und überlagertes DOS“. Eine umstrittene Meinung. Windows95 und Windows98 konfigurieren den Computer unter einer dem Macintosh vergleichbaren Bedienungsoberfläche so, daß er komplexere Aufgaben bewältigen kann als unter DOS.

Einige Neuerungen von Windows98 wurden bereits in die letzten Auslieferungen von Windows95 aufgenommen. Nennenswert ist das 32-Bit-Dateisystem: Zuvor wurden Dateien in Blöcken gespeichert, deren Größe in einem festen Verhältnis zum gesamten Speicherplatz stand, unabhängig davon, ob diese Einheiten voll beschrieben wurden. Das neue System legt grundsätzlich nur relativ kleine, daher besser ausnutzbare Datenblöcke an – ein Prinzip, das in anderen Systemen längst üblich ist. Und: Windows98 versucht nach einem Absturz, die hinterlassenen Schäden selbst zu reparieren.

Das Betriebsystem UNIX behandelt den Computer so, als sei er nur ein Teil des Internet – und das Internet selbst war nur eine Erweiterung von UNIX-Befehlen. Bei Windows98 ist das Programm zum Betrachten des World Wide Web ein Teil des Betriebssystems geworden. Solche Programme heißen Browser. Microsoft nennt seinen Browser „Internet Explorer“. Erst die Versionsnummer 4.0 kann mit dem Vorbild von Netscapes „Navigator“ mithalten. Windows98 nutzt Teile dieses Programms, um nicht nur das Netz, sondern auch die Festplatte des eigenen Computers zu durchsuchen und die gewünschten Dokumente auf den Bildschirm zu bringen. Dazu waren so viele Umbauten des Systemrests nötig, daß sich der Internet Explorer nicht mehr schadlos entfernen läßt. Die Fusion des Personalcomputers mit dem Internet ist insofern gelungen. nh