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Augenmaß im Tor zum Park

■ Befürworter und „Betroffene“des Nationalparks Wattenmeer sorgten in Husum für ein lebhaftes Wochenende

„Naturschutz mit Augenmaß“forderte am Sonnabend in der Husumer Kongreßhalle der „Bundesverband der Nationalparkbetroffenen“; keine hundert Meter weiter im Schloßpark der nordfriesischen Kreisstadt signalisierten zur selben Zeit Naturschützer Unterstützung für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer mit einem gelben Ortsschild mit der Aufschrift „Husum – Tor zum Nationalpark. Eine Chance für die Region“. „Wir wollen ein anderes Zeichen setzen“, sagte ein Sprecher des Bündnisses mit Blick auf die Veranstaltung in der Halle. Ein grüner Wurm von als aussterbende Watt-Tiere verkleideten Menschen hatte sich zuvor am Husumer Markt in Bewegung gesetzt.

„Wir haben die älteren Nutzungsrechte“, lautete mit Blick auf die Tiere und Pflanzen des Wattenmeeres eine der Parolen. Der Nationalpark stehe für den Schutz einer einzigartigen Natur, sagte die Sprecherin des Bündnisses für den Nationalpark, Gisela Lütke-Twenhöven. Mit der Aktion wolle man „positive Akzente für den Nationalpark setzen“.

Vor etwa 300 Teilnehmern aus ganz Deutschland forderte der Vorsitzende des „Bundesverbands der Nationalpark-Betroffenen“, Matthias Schenke, die Menschen in den betroffenen Regionen stärker als bisher in Entscheidungen einzubinden. Nur so könne eine Polarisierung zwischen Naturschutz und der Bevölkerung vermieden werden. Der nordfriesische Landrat Olaf Bastian (CDU) begrüßte den Zusammenschluß der Nationalpark-Betroffenen als Gegengewicht gegen die bundesweit organisierten Naturschutzverbände.

In einer Resolution wurden die Ziele des Bundesverbandes der Nationalpark-Betroffenen definiert. Sie beinhalten unter anderem Forderungen nach Planung und Bewirtschaftung der Bodenressourcen, die Bekämpfung der Waldzerstörung, die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung, die Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie Schutz, vernünftige Nutzung und Entwicklung der lebenden Ressourcen in den Meeren und Küstengebieten. hw/ca

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