■ Soundcheck: Philip Boa
Heute abend: Phillip Boa. Weg von der Insel (nämlich Malta), weg von der Ehefrau (nämlich der Sängerin Pia Lund), weg von der Band (nämlich dem Voodoo Club). Alles also ist neu und tipptopp bei Phillip Boa, einem Veteran des deutschen Alternative-Pop, der jetzt solo weitermacht. Der Westfale, ein Mann mit schnittiger Frisur und schnittiger Musik, war ja immer eine Art liebstes Haßobjekt des deutschen Pop-Feuilletons. Nicht ganz zu Unrecht, wie man sagen muß, schließlich hat er sich oft weit aus dem Fenster gelehnt. Und all die berühmten Leute, die er gegen viel Geld für sich arbeiten ließ – von Tony Visconti bis zum Aphex Twin – konnten sein Image nie wirklich aufpeppen. Aber Schelte ist Boa Schnuppe.
Lord Garbage lautet der Titel seines neuen Albums, inspiriert wurde es, so das Presseinfo, vom französischen Spätimpressionismus. Oha. Und das Pop-Feuilleton kann einem wie Boa gestohlen bleiben, der liebäugelt sowieso schon lange mit dem Feuilleton der Zeit. cbu
Docks, 20 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen