Querrille

Sonya Hunter: „Head-lights & Other Constellations“ (Moll/EFA)

Ein neues Album von Sonya Hunter – nein, so richtig darauf gewartet hat wohl niemand. Fünf Jahre nach dem Rückzug eines Dings namens „Neo-Folk“von der Medienfront kommt den verbleibenden Songwritern und Folkpoeten aus San Francisco die Rolle der Nachlaßverwalter zu. Was bleibt, wenn man die einstigen Liebhaber schnell vergessen will, ist natürlich: „Just good music“.

Das weiß auch Sonya Hunter. Gleich zu Beginn ihres vierten Albums träumt sie davon, sich einmal mehr auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Und erscheinen wird die Platte beim kleinen Hamburger Label Moll, das zuletzt mit dem Tim Isfort Orchester glänzte. Ein Ausweg aus der Folk-Nische also? Den findet nur, wer danach sucht. Und Sonya Hunter versteht genug von ihrem Handwerk, um unnötigen Experimenten aus dem Weg zu gehen.

Dies ist ein erstklasssiges Folk-Album, wie es so nur in San Francisco entstehen kann: versponnen, melancholisch und immer ein wenig vernebelt.

Michael Hess