■ Auch billig ist gut
: Who ist who im Supermarkt

Die Regel „Teuer gleich gut“ ist so alt wie unwahr. Neben einem Blick in die CD-Rom der Stiftung Warentest verrät auch ein Blick in den Kühlschrank, wo der Sparstift angesetzt werden kann. Einige Beispiele:

Tomatenketchup

Wer Ketchup sagt, denkt an „Heinz-Ketchup“. Ohne Heinz ist ein Steak kein Steak, warnt die Werbung. Was sie verschweigt ist, daß Heinz beim Test schlechter abschneidet als „Lidl Vitakrone“ oder „Delikato“ und „Kim“ von Aldi. Neben dem Image hat Heinz sonst leider keinen Vorteil. Es ist sogar das mit Abstand teuerste Ketchup im Test (von Naturprodukten einmal abgesehen).

Hautcreme

Über „Oil of Olaz“ geht nichts, hat ja Mutti schon genommen. Stimmt nicht ganz, offenbaren die Tests. Mit einem mageren „zufriedenstellend“ müssen so bekannte Marken wie „Jade“, „Ellen Betrix“, „Oil of Olaz“ und „Juvena“ leben. Schlappe 49 Mark will Juvena für jede 50-ml-Dose haben. Nur 6,50 kostet dagegen die 100-ml-Familienpackung „Satina Soft- Creme“ (mit einem klaren „gut“ im Test). Billig und „gut“ ist auch die „Herbacin Wuta Kamille Hautpflegecreme“: Etwa vier Mark kostet die 75-ml-Dose.

Color-Waschmittel

Als preiswertes Produkt in der Werbung angepriesen, gehört „Spee“ in den Augen der Verbraucher zu den Billig-Produkten mit gutem Ruf. Denkste. Gut ja, billig nein, sagt die Stiftung Warentest. Mit 41 Pfennigen pro Waschladung liegt das Waschmittel im oberen Drittel. Teurer sind nur „Ariel“ und „Persil“. Genauso „gut“ und mit knapp 24 Pfennig pro Waschgang erheblich billiger sind No- Name-Produkte wie „JA! Super Kompakt Colorwaschmittel“ oder „Schlecker AS Vollwaschmittel color ultra-plus“.

Turnschuhe

Joggen mit zweihundert Mark unter den Fußsohlen? „Asics“ bietet ihren Schuh „Gel-Deuce ES SY 612“ zu diesem Preis an. Aber: Die Tester konnten ihm gerade noch ein „zufriedenstellend“ attestieren. Für 70 Mark weniger gibt es den „Lyze Speed“ von „Adidas“ mit einem dicken „gut“ im Zeugnis. Thorsten Denkler