Radgeber
: Nützliche Tips

■ Der Weserbund gibt ein brauchbares Radwander-Büchlein heraus

Wer den Weserbund e.V. nur für eine Lobby des Weserausbaus hält – und für sonst nichts – der irrt. Der Verein mit Sitz auf der Bremer Teerhofinsel ist nämlich zugleich Herausgeber des „Radgebers“für's Radwandern an der Weser – das vor allem auf den zweiten Blick sehr nützlich ist.

Auf den ersten Blick kommen die Radwanderkarte (ca.24 Mark) und das 200seitige Begleitheft (ca. 10 Mark) dagegen wie allzu bunte Werbeartikel daher. Zugleich stört am Doppelpack von Karte und Begleitheft das unhandliche Format der Radwanderkarte. Sie bildet den Weserradweg „vom Weserbergland bis zur Nordsee“, zwar im brauchbaren Maßstab von 1:75.000 in 19 Etappen überschaubar ab. Daß die Kartenblätter dabei spiralgebunden sind, ist im Prinzip praktisch – daß ihr Format, irgendwo zwischen DIN A4 und DIN A5, aber für jede durchschnittliche Lenkradtasche überdimensioniert ist, verleitet RadlerInnen vor allem zu einem – zum Liegenlassen. Irgendwo an der Weser etwa, wo man bei einem Päuschen Teil zwei des Packs, das Begleitheft, studiert hat, um die historischen Häppchen zu kosten, die in Form kürzerer Texte Lust auf „liebenswerte Orte mit schmucken Bauwerken“machen wollen. Um's gleich zu sagen: Wer gegen dickes Hochglanzpapier und anzeigengeschwängerte Heftchen allergisch ist, sollte hiervon die Finger lassen. Wer aber gerne auf dem Radl durch die Lande treibt – und dabei morgens nicht immer sicher ist, wo das Bett für die Nacht steht – wird hier nicht schlecht bedient. Denn der Radgeber enthält neben ganz praktischen Hinweisen über Weserfähren samt Fahrtzeiten, über Stadtfeste, lokale Trimm- und Angelsportanlagen vor allem jede Menge brauchbarer Telefonnummern – nicht nur von Fremdenverkehrsämtern, sonder auch von Restaurants, Hotels und Pensionen. Das hilft, um bei hereinbrechender Müdigkeit das Ziel für die Nacht noch schnell zu reservieren. ede