Lokalkoloratur

Die Karriere des Dietrich Schwanitz ist unaufhaltsam: Vom Campus-Bestsellerautor soll der Anglistikprof zum Uni-Abzocker mutiert sein. Ex-Kollegen werfen dem vorzeitigen Ruheständler vor, er arbeite heute noch genausoviel wie früher, als Talk-Show-Gast etwa. „Das ist doch nur Medienneid“, meint Schwanitz da lapidar. Aber die Neider halten nicht still: Denn auch als Pensionär will Schwanitz nicht auf die Tipp-Dienste seiner Uni-Sekretärin verzichten. 16 Drehbuchfassungen des Campus jagte sie durch ihre Maschine. Inzwischen läßt die Uni prüfen, ob das, was getippt werden soll, auch wissenschaftlich ist. Zehn Aufsätze sollte Schwanitz für Fachzeitschriften schreiben. Acht davon, so befand die Uni, seien keine Wissenschaft. „Tut mir leid“, antwortete Schwanitz, „dann muß ich auf die wissenschaftliche Arbeit verzichten“. Als Campus-Star widmet mann sich halt nicht selbst ordinären Tippereien. flo