Otter zählen

Der Fischotter gehört zu den am stärksten gefährdeten Säugetieren in Deutschland und steht schon lange auf der Roten Liste der besonders bedrohten Arten. In Schleswig-Holstein gibt es nur noch wenige Exemplare des wendigen Jägers. „Im Moment wissen wir nur von zwei Populationen. Es gibt Fischotter in der Eider-Treene-Sorge-Niederung westlich von Rendsburg sowie in den Lauenburger Seen“, weiß der Jagdreferent im Kieler Umweltministerium, Johann Böhling. Genaue Zahlen zum Fischotter-Bestand zwischen Nord- und Ostsee liegen nicht vor. Eine Erfassungsaktion soll nun Aufschluß über Zahl und Verbreitung der Fischotter in Schleswig-Holstein liefern.

Die sieben bis zwölf Kilogramm schweren Lutra lutra erreichen eine Körperlänge von bis zu 130 Zentimetern, wovon rund 40 Zentimeter auf den Schwanz entfallen, und ernähren sich, der Name läßt es ahnen, meist von Fischen. Früher wurden die Otter wegen ihres dichten Pelzes und ihrer Diffamierung als Fischräuber fast ausgerottet. Heute werden sie vor allem vom Menschen bedroht: Betonierte und begradigte Flußläufe nehmen den Tieren die Nahrungs- und damit Lebensgrundlage.

Bis zum Sommer sollen die Zahl der „Wassermarder“und ihre Reviere im Norden erfaßt werden, um auf dieser Basis Schutzmaßnahmen einleiten zu können. dpa