■ Chronik
: Geschichte der RAF

Mai 1970: Ulrike Meinhoff befreit den Kaufhausbrandstifter Andreas Baader aus der Haft, Gründung der Rote Armee Fraktion (RAF)

1972: Nach Anschlägen und einer bundesweiten Fahndung Festnahme der ersten RAF- Generation: Baader, Meinhoff, Jan-Carl Raspe, Holger Meins und Gudrun Ensslin

Mai 1976: Nach internen Auseinandersetzungen unter den Gefangenen Selbstmord Ulrike Meinhoffs in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim

Juni 1976: Der Bundestag verabschiedet das Anti-Terror-Gesetz, das erstmals die Bildung einer terroristischen Vereinigung als Straftatbestand einführt. Die Verteidigerpost in Terroristenprozessen darf seither überwacht werden

April 1977: Baader, Raspe und Ensslin werden in Stuttgart zu lebenslanger Haft verurteilt

April bis Oktober 1977: RAF ermordet Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und entführt Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer. Palästinensisches Kommando entführt aus Solidarität Lufthansa-Maschine mit Touristen nach Mogadischu. Nach der Geiselbefreiung in Mogadischu und der Weigerung der sozialliberalen Bundesregierung, Schleyer gegen elf RAF-Gefangene auszutauschen, wird Schleyer ermordet. Baader, Ensslin und Raspe begehen Selbstmord in Stammheim

September 1977: Während der Entführung verabschiedet der Bundestag im Schnellgang das Kontaktsperregesetz, das den inhaftierten RAF-Häftlingen für maximal 30 Tage jeglichen Kontakt untereinander und mit ihren Anwälten verbietet

November 1982: Die Führungsriege der zweiten RAF-Generation mit Christian Klar, Brigitte Mohnhaupt und Adelheid Schulz wird festgenommen

August 1985: Der 20jährige US- Soldat Edward Pimental wird von der RAF in einem Waldstück bei Wiesbaden mit Genickschuß ermordet. Die RAF benutzt seinen Ausweis, um auf dem Militärgelände des Rhein- Main-Flughafens eine Autobombe zu plazieren: zwei Menschen sterben

Juli 1986: RAF ermordet den Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts

Oktober 1986: RAF ermordet den Chefbeamten des Auswärtigen Amtes, Gerold von Braunmühl

1989: RAF ermordet den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Siegfried Herrhausen

1991: Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder wird von der RAF ermordet

April 1992: RAF erklärt, bei weiteren Anschlägen keine Menschen mehr umbringen zu wollen

März 1993: Ein RAF-Kommando sprengt den 200 Millionen Mark teuren Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt kurz vor der Fertigstellung in die Luft

Juni 1993: In Bad Kleinen versucht die Polizei, die RAF-Mitglieder Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld festzunehmen. Bei einem Schußwechsel sterben Grams und der Polizist Newrzella

1996: Hogefeld und andere RAF-Gefangene verlangen die Selbstauflösung der RAF

April 1998: Die RAF gibt in einer achtseitigen Erklärung ihre Selbstauflösung bekannt. ten