„Nicht zu lasch“

■ Nach Angriff von Skinheads auf Linke herrscht gespannte Ruhe in Tostedt

Nach einem Angriff von Skinheads auf vier Männer und Frauen am vergangenen Sonntag herrscht in der Kleinstadt Tostedt (Kreis Harburg) gespannte Ruhe. „Es knistert in der Szene, doch wir fahren verstärkt Streife und versuchen, Linke und Rechte auseinanderzuhalten“, beschrieb Uwe Lehne vom Zentralen Kriminaldienst in Buchholz/Nordheide gestern die Lage. In Tostedt kommt es seit Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der linken und der rechten Szene.

Bei dem jüngsten Vorfall hatten Skinheads vier Männer und Frauen angegriffen. Eine 22jährige erlitt einen Schädelbasisbruch. In einer Pressemitteilung stellten die Skinheads die schwere Kopfverletzung als „nicht gewollt“dar. Sie fügten jedoch hinzu: „Auch künftig wird man in Tostedt mit dem Schlimmsten rechnen müssen.“Insgesamt 13 Skinheads zählen nach Lehnes Angaben zum Täterkreis. Obwohl sich einige Männer selbst gestellt hätten, seien die Ermittlungen schwierig: „Nicht alle spielen offen und ehrlich, und es gibt auch Widersprüche zu den Zeugenaussagen.“Fest stehe hingegen, daß der Übergriff sich nicht gegen die Gefangenenorganisation „prison watch international“gerichtet habe, der die vier Verletzten angehören.

Nach dem Vorfall habe die linke Szene von auswärts Verstärkung erhalten. „Die Linken neigen dazu, alles auf eigene Faust zu machen. Sie haben erklärtermaßen wenig Vertrauen in die Polizei“, bedauerte Lehne. Vorwürfe, die Polizei sei mal wieder zu lasch gegen rechte Gewalttäter eingeschritten, wies er jedoch zurück. lni