■ Berliner Telegramm
: Wort-Wut in Friedrichshain

Heute ist etwas anders im Friedrichshainer Hinterhofcafé. Zwar deuten die Party-Präludien im blau-rot gemischten Licht auf musikalische Entspannung hin, wie sonst auch, aber ein todessüchtiger Glanz ist in den Augen der Gäste, und ihre Hände zittern, als sie die Lieder der Band mit dem Rotwein hinunterstürzen. Ihr Lachen verebbt, und nur die Galionsfigur auf der Empore grinst breit zu ihnen herunter. Denn bald schon wird sich ein geschecktes Rudel von wild gewordenen Worten auf sie werfen; sie werden sich ducken unter den Schlägen, die ein würdiger Greis seiner 60jährigen Tochter versetzt, aufstöhnen unter dem „Notturno mit Nachdruck“, zittern vor dem Skalpell, das Lotta Juarez ihr viel zu großes Herz herausschneiden wird... Sie müssen auf die Kunst der jungen Dompteure vertrauen, ihre wilden Zöglinge im Griff zu behalten. Wer hier liest, ist schließlich Preisträger des Wettbewerbs von „New Voices“, einem Netzwerk, das noch jede gestaltete Prosa, Lyrik und Dramatik junger Leute von 14 bis 25 aufzufangen gerüstet ist und sie in Workshops, Verlagskontakten, Publikationen und Lesungen allerorten an die Öffentlichkeit bringt. Dieses Jahr geht es um „Schwindel“... Wer da nicht außer Konkurrenz bleiben will, sollte sein Manuskript bis zum 15. Juli eingesandt haben. manu

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