piwik no script img

■ Berliner TelegrammWort-Wut in Friedrichshain

Heute ist etwas anders im Friedrichshainer Hinterhofcafé. Zwar deuten die Party-Präludien im blau-rot gemischten Licht auf musikalische Entspannung hin, wie sonst auch, aber ein todessüchtiger Glanz ist in den Augen der Gäste, und ihre Hände zittern, als sie die Lieder der Band mit dem Rotwein hinunterstürzen. Ihr Lachen verebbt, und nur die Galionsfigur auf der Empore grinst breit zu ihnen herunter. Denn bald schon wird sich ein geschecktes Rudel von wild gewordenen Worten auf sie werfen; sie werden sich ducken unter den Schlägen, die ein würdiger Greis seiner 60jährigen Tochter versetzt, aufstöhnen unter dem „Notturno mit Nachdruck“, zittern vor dem Skalpell, das Lotta Juarez ihr viel zu großes Herz herausschneiden wird... Sie müssen auf die Kunst der jungen Dompteure vertrauen, ihre wilden Zöglinge im Griff zu behalten. Wer hier liest, ist schließlich Preisträger des Wettbewerbs von „New Voices“, einem Netzwerk, das noch jede gestaltete Prosa, Lyrik und Dramatik junger Leute von 14 bis 25 aufzufangen gerüstet ist und sie in Workshops, Verlagskontakten, Publikationen und Lesungen allerorten an die Öffentlichkeit bringt. Dieses Jahr geht es um „Schwindel“... Wer da nicht außer Konkurrenz bleiben will, sollte sein Manuskript bis zum 15. Juli eingesandt haben. manu

New Voices, Netzwerk für junge Literatur Berlin. Ein Projekt der Neuen Gesellschaft für Literatur e.V., Rosenthaler Str. 38, 10178 Berlin; Tel. 2833983

Die Nachrichten wurden produziert von der Jugendnachrichtenagetur SINNFLUT für ökologische und soziale Kreativität, Erkelenzdamm 47, Tel. 614018-50/51, E-Mail: sinnflut6sozkult.de,

Homepage: http://www.spinnenwerk.de/sinnflut.htm ., gefördert durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen