Sarkuhi in Berlin bei seiner Familie

■ Der Regimekritiker im Gespräch mit der taz

Frankfurt/Main – Nach mehr als eineinhalb Jahren Haft, Folter und Schikanen ist der iranische Schriftsteller Faradsch Sarkuhi (50) bei seiner Familie in Berlin. Gestern morgen um 4.50 Uhr stieg der Regimekritiker auf dem Frankfurter Flughafen aus einer Maschine der Lufthansa und begrüßte seine Frau Farideh Sebardschad, Tochter Bahar und Sohn Arasch. Sarkuhi ist auf Einladung der „Stadt der Zuflucht“ Frankfurt und der Frankfurter Buchmesse in Deutschland. Auch die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte hat sich seiner angenommen.

Ursprünglich hatte Sarkuhi bereits am 3. November 1996 nach Deutschland reisen wollen. Doch der iranische Geheimdienst verschleppte ihn. Im vergangenen September wurde er dann von einem iranischen Revolutionsgericht unter dem Vorwurf „der Propaganda gegen die Führung der Islamischen Republik“ zu einem Jahr Haft verurteilt. Der Grund: Sarkuhi veröffentlichte einen Brief in der taz, in dem er seine verzweifelte Lage schilderte. Nach Anrechnung einer angeblichen Untersuchungshaft kam Sarkuhi im Februar frei. Nach seiner Ankunft in Frankfurt stand er der taz Rede und Antwort. taud Interview Seite 2