Jungvögel nicht mitnehmen

Wohlmeinende Spaziergänger dürfen hilflose Jungvögel nicht mit nach Hause nehmen. Darauf hat der Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen jetzt hingewiesen. Diese Vögelchen haben später deutlich schlechtere Überlebenschancen in der Natur als andere Junge. Tierfreunde sollten deshalb nur bei Unwetter oder Zerstörung der Nester Waisenvögel zu einer Wildtierstation bringen, empfahl NABU-Artenschutzreferent Wolfgang Rades.

Oftmals werde die Hilfsbedürftigkeit der Jungvögel überschätzt. „Meist handelt es sich bei den Tieren nicht um Waisen, sondern um fast flugfähige Jungvögel, die durch Bettelrufe noch mit den Eltern in Verbindung stehen.“ Solche Vögel sollten am besten in Ruhe gelassen oder notfalls an einen geschützten Ort, wie etwa eine Hecke, gesetzt werden. Nackte Vögelchen dürfe man vorsichtig ins Nest zurückbringen. Daß die Jungen dann nicht mehr von den Eltern angenommen und versorgt werden, stimmt laut Rades nicht. „Im Gegensatz zu Säugetieren haben Vögel einen viel schlechteren Geruchssinn und stören sich nicht am menschlichen Geruch.“ dpa