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Paula und ich: Die erste Woche

Paula und ich sind verwirrt. Ich ganz besonders. Seit einer Woche inspiziere ich jeden Morgen Paulas Zitzen. Doch nichts ist zu sehen, obwohl wir uns bereits in der zweiten Schwangerschaftswoche befinden müßten. Müßten!

Ohnehin ist Kurt an allem schuld. „Laß Paula ruhig kastrieren“, hatte er gesagt, „wenn du es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst.“ Er würde eventuell erwägen, mir nicht lebenslang Vorwürfe zu machen, obwohl ich „die psychische Gesundheit des Hundes aufs Spiel setze“. Eine kastrierte Hündin, die vorher nicht mindestens einmal geworfen habe – da sei die Verhaltensstörung doch programmiert.

Ich lasse mich natürlich nicht von unqualifizierten Bemerkungen beeinflussen. Zwei Tage später waren Paula und ich bei ihrem Bekannten Donald, dem sie sich in höchst unfeministischer Art und Weise anbot. Danach überließ er ihr seinen Knochen. Ist schon nett, der Donald.

Seit Paula Sex hatte, werden mir sehr viele gute Ratschläge zuteil. Um herauszufinden, ob sie wirklich Junge kriegt, solle ich mir doch einen B-Test aus der Apotheke holen. Oder ich könne ihr saure Gurken zum Frühstück anbieten. Freundin Heike ist der Meinung, Paula gucke schon total mütterlich. Bestimmt werde es ein großer Wurf, zehn Stück oder so.

Auf jeden Fall, so die einhellige Meinung, gehöre es sich, daß Paula und ich einen Geburtsvorbereitungskurs machen, mit Atemübungen und so. Insbesondere dürfe ich jetzt nicht mehr laut werden, nur weil Paula die Mülleimer durchwühlt hat. Werdende Mütter sind schließlich sensibel. Wie dem auch sei, mir ist in letzter Zeit morgens recht unpäßlich zumute. Und Schwangerschaftsurlaub habe ich natürlich auch schon beantragt. sim

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