■ Soundcheck: Die Ärzte
Gehört: Die Ärzte. Vor der Markthalle hing ein Schild: „Total Ausverkauft!“ Damit war es auch den letzten Zweiflern klar, die am Dienstag neugierig zum Konzert einer Band mit dem ominösen Namen Paul gekommen waren. Hinter dem Allerweltsnamen verbarg sich die – nun ja – „beste Band der Welt“. Die Ärzte.
Im Gegensatz zu vielen anderen, die ähnlich lang im Pop-Universum herumschwirren, sind die Berliner auch nach zweieinhalb Jahren keine so eitlen Künstler, daß sie nicht wissen, was das Publikum hören will: Es möchte noch mal die Schulzeit spüren. So gerieten die zweieinhalb Stunden keineswegs zum Promo-Konzert für die neue Platte. Farin und Bela strahlten – charmant und selbstironisch – die ewige Jungend aus, nur Bassist Rod wirkte ein bißchen unbeholfen mit seinen Späßen. Wenn die Ärzte gesehen hätten, wie Kiez-Legende Kalle Schwensen bei ihrem neuen Hit „Männer sind Schweine“ klatschend an der Theke stand, hätten sie gewußt, daß ihre Mission erfolgreich war.
Oliver Nachtwey
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