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Streit um Hausmüll-Schlacke

■ Kieler Umweltministerium fordert unbedenkliche Verwendung

Die Verwertung von Hausmüllverbrennungsschlacke (HMV-Schlacke) ist zu einem Streitthema zwischen dem Hanseatischen Schlackenkontor und dem Umweltministerium in Schleswig- Holstein geworden. Die Kieler Behörde will den Einbau von HMV- Schlacke unter Pflastersteinen verhindern. Dabei geht es jährlich um rund 110.000 Tonnen HMV-Schlacke. Dazu komme noch die Schlacke aus den schleswig-holsteinischen Müllverbrennungsanlagen. Uwe Schmidt von der Hamburger Firma Schlacke-Vertrieb befürchtet, daß die Schlacke bei keiner weiteren Verwendung auf der Deponie lande.

Das Hanseatische Schlackenkontor habe das Kieler Umweltministerium daher aufgefordert, Alternativen für die Schlacken-Verwertung zu schaffen. Wolfgang Götze vom Kieler Umweltministerium erklärte demgegenüber, es sei Aufgabe eines Wirtschaftsunternehmens, sich um die Vermarktung seines Produktes zu kümmern. Seine Behörde setze sich lediglich für eine umweltgerechte Verwendung der Schlacke ein. Das empfehle auch seit 1994 ein bundesweites Merkblatt.

Durch die nicht versiegelten Pflastersteinfugen könne die Schlacke ins Erdreich eindringen und das Grundwasser belasten. Falls es keine alternative Verwendung der Schlacke gebe, müsse sie eben deponiert werden, sagte Götze. Nach Angaben des Hanseatischen Schlackenkontors kostet die Deponierung von einer Tonne Schlacke bis zu 200 Mark. Für die Verwertung bei Baumaßnahmen müßten Unternehmen nur rund zehn Mark pro Tonne bezahlen.

Schlacke ist zu 80 Prozent der Rest der Hausmüllverbrennung. Sie findet als Baustoff vielseitige Verwendung. So eignet sich HMV- Schlacke als Tragschicht, Frostschutz und Füllmaterial unter Asphalt-, Pflaster- oder Betondeckschichten. Umfangreiche gesetzliche Regelungen und regelmäßige Untersuchungen sorgten, behauptet Schmidt, für einen umweltschonenden Schlacke-Einsatz. dpa

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