Gedenken in Solingen

Im Unterschied zu anderen Städten wie Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen oder Mölln nehmen die SolingerInnen den fünften Jahrestag des Brandanschlags zum Anlaß für zahlreiche Veranstaltungen. Grund: Der Verein „SOS Rassismus“ und seine Geschäftsführerin Britta Müller haben hartnäckig die Erinnerung an das schwerste Kapitalverbrechen aus Ausländerhaß in der Bundesrepublik wachgehalten. Gestern veranstaltete das neue Landeszentrum für Zuwanderung, das auf Betreiben von Johannes Rau in Solingen eingerichtet wurde, die Tagung: „Vom Gastarbeiter zum Mitbürger“. Ebenfalls gestern eröffnete der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, eine internationale Konferenz über Rassismus und Antirassismus. Heute wird am Alten Markt um 12 Uhr für drei Minuten der Opfer des Brandanschlags gedacht. Für morgen haben der nach dem Anschlag gegründete „Solinger Appell“ und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) zu einer Demonstration gegen Rassismus und Naziterror aufgerufen. Sie geht durch die Innenstadt. Vor fünf Jahren waren dem damaligen Aufruf zwölftausend BürgerInnen gefolgt. Rafael R. Pilsczek