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KommentarTotgeschwiegen

■ Auf eine öffentliche Diskussion warten die Central-Park-AnhängerInnen vergebens

Weltoffen? Diskussionsfreudig? Medienhauptstadt? Allzu gern reklamiert Hamburg diese Attribute für sich. Einer genauen Prüfung hält dieses freundliche Selbstbild jedoch nicht stand.

Im Gegenteil: Wie perfekt Themen totgeschwiegen werden, zeigt die unterdrückte Diskussion um den Central Park vor dem Gewerkschaftshaus. Da gibt es eine Idee, die vom Bürgerverein St. Georg über die PlanerInnen der Stadtentwicklungsbehörde und die GAL bis zur Hamburgischen Architektenkammer Anklang findet. Doch auf eine politische und öffentliche Debatte warten die Central-Park-FreundInnen vergebens.

Statt dessen bestimmen die Verkehrsingenieure von Hochbahn und Baubehörde, worüber und in welche Richtung nachgedacht und diskutiert wird. Auch GAL-Senator Willfried Maier nickte das Preisvergabe-Verfahren von Hochbahn-Chef Günter Elste und Eugen Wagner brav ab: Für die Definition des verkehrspolitischen Bedarfs der Stadt sei eben die Baubehörde zuständig – und ein großer ZOB am alten Standort deshalb kaum vermeidbar.

Und die Medien ziehen mit; sie blieben größtenteils frei von Berichterstattung über den Central Park. Ein Redakteur einer großen Hamburger Tageszeitung recherchierte umfangreich, ein Zeichner entwarf gar eine schmucke Park-Skizze – nichts erschien. Und schließlich verschob die Kammer auf ein bißchen Druck sogar ihre eigene Veranstaltung, weil sie den vorbestimmten Gang der Dinge hätte stören können.

Weltoffen? Diskussionsfreudig? Nein: Hamburg bleibt Hamburg. Florian Marten

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