Preussag-Deal bringt dem Land Gewinn

■ Salzgitter AG geht an die Börse. Aktie notiert mit 24 Mark

Hannover (taz) – „Das Land Niedersachsen hat durch den Kauf der Preussag Stahl keinen Verlust, sondern einen ordentlichen Schnitt gemacht“, kommentierte der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder gestern in der Börse in Hannover den ersten Aktienkurs der Salzgitter AG.

Das Unternehmen, das seinerzeit noch Preussag Stahl AG hieß, hatten das Land Niedersachsen und die Nord/LB vor gut drei Monaten für insgesamt 1,06 Milliarden Mark gekauft. Der gestrige erste Börsenkurs des nunmehr selbständigen Stahlunternehmens von 24 Mark pro Aktie strafte diejenigen Lügen, die erhebliche Belastungen für den niedersächsischen Landeshaushalt durch die zeitlich befristete Verstaatlichung der Stahl AG vorausgesagt hatten.

Beim Kauf der Preussag Stahl hatten das Land und die Nord/LB für je 530 Millionen Mark jeweils 49,9 Prozent des Unternehmens oder je 31 Millionen Aktien erworben. Rund 16 Mark hatten Bank und Land seinerzeit pro Aktie bezahlt. Seit gestern sind nun 55 Prozent des Aktienkapitals der vormaligen Preussag Stahl AG wieder privatisiert. Der Ausgabekurs wurde von der Nord/LB auf 23 Mark festgelegt. Damit haben Land und Bank einen Gesamtgewinn von 240 Millionen Mark gemacht.

Fünf Prozent der Aktien will die Bank zunächst weiter halten, zehn Prozent wird der Pensionsfonds der Salzgitter AG übernehmen, gut vier Prozent des Aktienkapitals werden Mitarbeiter des Unternehmens erwerben. 25,5 der Aktien sollen noch einige Jahre im Besitz der landeseigenen hannoverschen Beteiligungsgesellschaft verbleiben. ü.o.