„Ödipus“ aus Korea open air

Erstmals in Deutschland sind heute und morgen am Haus der Kulturen der Welt unter freiem Himmel zwei Teile der „Ödipus“-Trilogie von Kim Ara und ihrer Company Muchon zu sehen. Die Regisseurin Kim Ara ist die einzige weibliche Avantgardetheatermacherin Süd-Koreas und so etwas wie eine östliche Ariane Mnouchkine. Während diese asiatische Theaterformen adaptiert, schaut Kim Ara auf die Wurzeln des westlichen Theaters. Wobei sie in der schicksalhaften Geworfenheit des Ödipus in der Welt der griechischen Tragödie ein buddhistisches Lebensgefühl entdeckt und mit ihrem zwanzigköpfigen Ensemble garantiert psychologiefrei in Szene gesetzt hat.

Kim Aras „Theater“ in Korea ist ein Reisfeld zwischen den Bergen, und sie arbeitet dort vor allem mit Darstellern, die keine klassische Schauspielausbildung haben. Der Schwerpunkt liegt auf dem choreographisch-musikalischen Ausdruck, geschult an asiatischen Kampftechniken. Auch Live-Musik gehört stets dazu.

Hier im Bild: der Schauspieler Moungleal Nam. Teil 1 der Arbeit ist heute ab 23 Uhr zu sehen, Teil 2 morgen ab 21 Uhr. peko/Foto: HdKdW