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Was an „TAZ Teneriffa“ falsch ist

■ taz für UrlauberInnen – dahinter steckt immer in kluger Kopf

Die taz, das unmögliche Unternehmen, expandiert. Nachdem akttuell die „taz-Ruhr“ im Gespräch ist, wundert sich darüber niemand mehr. Nun aber ist die erste Nullnummer der „TAZ – Ausgabe Teneriffa“ erschienen. Original bei Viajes Botanico S.L Teneriffa: Vier Seiten stark und auf deutsch.

Die AutorInnen gehen dabei so selbstverständlich von einer Verbreitung ausschließlich auf der Insel aus, daß sie auf Vorwahlen verzichten. Unter Tel.: 790730 Umbau- und Neubau von Bungalows verbirgt sich Tel.: keine neue Siedlung im Ostertor, wo es die 79-er Nummern bisher kaum gibt. Ebenso richten sich Tel.: Restaurant München, Deutsche Bar Papageno Tel.: undTel.: Kanarisches Kunsthandwerk Tel.: offenkundig an den deutschen Urlauber auf Teneriffa. Die TAZ berichtet dabei auchTel.: über die deutsche Heimat: 100 Jahre Aspirin, Expo-Projekte zwischen Zypern und Hannover, eine nette Geschichte aus London.

Aufmacher der letzten uns vorliegenden Ausgabe ist das Thema Währungsunion, es folgen „Champions-League“ und „Formel-1-News“. Die taz-typischen Themen stehen dagegen mehr zwischen den Zeilen. Beispiel: Bei der Kurzmeldung „Entschädigung für Giftöl-Opfer“, fehlte offenbar der Platz für das Wort: „Keine“ in der Headline! Die Expo-Geschichte ist vielleicht zu unkritisch für den taz-Geschmack. Aber Urlauber lieben das Positive, denken offenbar die Teneriffa-taz-KollegInnen. Genau ins Schwarze der taz-Identität trifft übrigens ihr Werbe-Slogan: „Die TAZ hat's, TAZ-Leser sind informiert“.

Alles also positiv. Nur eines – Kritik darf nicht fehlen – sei abschließend angemerkt: Aus unerklärlichen Gründen ist die taz-Teneriffa nicht im Internet als Link bei der Homapage verzeichnet – wo das doch etwa für Urlauber im Anflug besonders interessant sein dürfte. Mit Verlaub haben die KollegInnen offenbar auch übersehen, daß die echte taz – ein Relikt aus der Hochzeit der radikalen Rechtschreibreformer – sich nicht in VERSALIEN, sondern mit Kleinbuchstaben schreibt, vom „t“ bis zum „z“!

Nichts für ungut: Im Wettlauf der taz-Lokalteil-Gründungen (der Bremer ist seit 1985 der letzte!) haben die FreundInnen aus Teneriffa ihre Nase weit vorn. K.W.

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