Gegen „braune Zonen“

■ Antifa-Antiatom-Demo in Rheinsberg

Nach dem fremdenfeindlichen Angriff auf eine Klasse der Berliner Borsig-Schule im brandenburgischen Rheinsberg machen jetzt linke Gruppen mit einer ungewöhnlichen Kombination gegen „braune Zonen“ und „rechte Hegemoniebestrebungen“ mobil. Der seit einigen Monaten regelmäßig stattfindende Sonntagsspaziergang gegen den geplanten Castor- Transport nach Rheinsberg soll in dieser Woche in eine antifaschistische Anti-Atom-Demonstration umgewandelt werden. „Wir wollen den Rechten zeigen, daß wir in der Lage sind, jederzeit auch vor ihrer Haustür aufzukreuzen“, begründet eine der VeranstalterInnen die geplante Aktion.

Statt im Umfeld des Atomkraftwerkes zu protestieren, wollen die Anti-Atom-Gruppen zusammen mit AntifaschistInnen durch die Stadt, durch Wohngebiete ziehen. „Rheinsberg ist nicht nur der Standort des ersten AKW der DDR, sondern auch ein Ort rechter Hegemoniebestrebungen in Nordbrandenburg. Faschistische Strukturen können dort offen auftreten“, so die OrganisatorInnen. So setzten gerade in Rheinsberg rechtsextreme Kader darauf, Jugendliche gezielt zu requirieren. Der Versuch der Rechtsextremen, dort eine sogenannte national befreite Zone zu etablieren, würde in Rheinberg geduldet, Linke und Nichtdeutsche aber sähen sich gezwungen, den Ort zu verlassen. Bei den Sonntagsspaziergängen hätten darüber hinaus Rechtsextreme die DemonstrantInnen fotographiert, Autonummern von TeilnehmerInnen notiert und mit Transparenten wie „Freie Fahrt dem Castor“ oder „Chaoten raus“ provoziert. taz

Demo: Sonntag, 14 Uhr, Schloßplatz Rheinsberg