Betr.: Mutmaßlicher Haupttäter der Hooligans war nicht in der ZIS-Datei

Der 21. Juni wird manchem Fan im Gedächtnis bleiben. Im Umfeld des Spiels Deutschland gegen Jugoslawien nahm die Polizei 93 Hooligans fest (Foto).

Bei der schweren Randale in Lens mischte auch Markus W. aus Hannover mit. Der 27jährige Inhaber eines Tattoo-Studios war nicht unter „Gewalttäter Sport“ der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze in Düsseldorf gespeichert, obgleich er einschlägig bekannt war. Dies bestätigte gestern das niedersächsische Innenministerium. W. prügelte sich 1996 mit Fans von Eintracht Braunschweig und wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Im Dezember 1996 verurteilte ihn ein Gericht abermals zu einer Geldstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung. Damit wäre er eindeutig ein Fall für die Düsseldorfer Datei gewesen, sagte der Sprecher des dortigen Landeskriminalamtes. Auch nicht vorbestrafte mögliche Gewalttäter müßten registriert werden. Die Hannoveraner Behörde verteidigte sich. Ihr Sprecher sagte, die Meldung sei nicht erfolgt, da Hannover seit zwei Jahren nicht mehr zu den Städten mit einem Bundesliga-Verein gehöre. Foto: rtr