Neuer Vorsitz beim HSV

■ Aber als Hauptamt oder als Ehrenamt?

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Udo Bandow war ohnehin immer alles im Lot: „Die Krise, von der ich täglich in der Zeitung gelesen habe, hat gar nicht stattgefunden.“ Doch da täuscht sich der ehemalige Vereins- und West-Banker. Die Krise geht weiter. Zwar hat der Hamburger SV sich ein wenig Luft verschafft bei der Suchenach einem neuen Vorstandsvorsitzenden. Dennoch bleibt zu konstatieren: Niemand in der Hansestadt möchte den Posten übernehmen. Auch nach monatelanger Suche bietet sich keiner an, der dem Stellenprofil entspricht: „Es muß eine sport- und HSV-bezogene Person sein, die per se werbende Wirkung für diesen Verein hat.“

Bis zum 31. Oktober übernimmt erst einmal Geschäftsführer Werner Hackmann kommissarisch den Posten, auf den niemand scharf ist – am wenigsten er selbst. „Ende Oktober ist definitiv wieder Schluß“, äußert er stets und macht damit der Findungskommission gehörig Druck. Die wiederum wird sich die Zeit nehmen, nach einem geeigneten Seeler-Nachfolger zu suchen, denn beim Bundestag des DFB am 23. und 24. Oktober entscheiden die Fußballobersten darüber, wie die Umwandlung von Vereinen in Kapitalgesellschaften vonstatten gehen soll. Und natürlich gibt es keine solche Gesellschaft mit einem ehrenamtlichen Vorstand.

Sollte sich der HSV dafür entscheiden, sich in eine Kapitalgesellschaft zu verwandeln – und dafür spricht im Moment alles – muß die Führungsriege im Verein ohnehin neu geordnet werden. Dann gäbe es wieder einen Favoriten für den Vorstandsvorsitz: Werner Hackmann. else