„Mit mir muß man rechnen“

■ Walter Momper dementiert Gerüchte um seine mögliche SPD-Spitzenkandidatur

Walter Momper hat gestern Spekulationen zurückgewiesen, daß er bei der Abgeordnetenhauswahl im Herbst 1999 für die SPD als Spitzenkandidat antreten will. „Ich habe mich in der Sache noch nicht entschieden“, erklärte Momper, der 1989/90 als Regierender Bürgermeister eine rot-grüne Koalition führte. Er werde sich zu gegebener Zeit – nach der Bundestagswahl – äußern, sagte der 53jährige, der derzeit als selbständiger Projektentwickler tätig ist. Ziel sei zunächst, daß die SPD mit Gerhard Schröder die Bundestagswahl gewinne. Doch Momper fügte hinzu: „Mit mir muß man immer rechnen.“

Die Welt hatte den früheren SPD-Bausenator Wolfgang Nagel zitiert, der Mompers Absicht zu kandidieren bestätigt hatte. Die SPD will ihren Spitzenkandidaten erst Anfang des nächsten Jahres küren. „Vor der Bundestagswahl wird es keine Debatte über Kandidaten geben“, erklärte SPD-Sprecher Frank Zimmermann. Auch das Wahlverfahren ist noch offen: Der Spitzenkandidat wird entweder vom Landesparteitag oder wie bereits 1995 durch eine Urwahl der Mitglieder gewählt. Neben Momper haben auch SPD-Fraktionschef Klaus Böger und Umweltsenator Peter Strieder Ambitionen auf die Spitzenkandidatur. win