Antworten auf Letzte Fragen

Was ist Direktsaft? (11.7.98)

Die Abkürzung für: Das ist realiter ein kräftigender Trunk, sicher auch für Tangotänzer.

Gerd Neurath, Saarbrücken

Wie viele Beine muß ein Hund bewegen, um einen Schritt zu machen? (11.7.98)

Mehr als ein Mensch und weniger als eine Spinne.

Volker Schütz, Felsberg

Ein Zweibeiner muß zwei Beine bewegen, um einen Schritt zu machen. Denn erst mit dem nachgezogenen zweiten Bein ist der Schritt vollendet. Ein Dreibeiner muß drei Beine betätigen, um einen Schritt zu machen. Zieht er das dritte Bein nicht nach, ist er in einer instabilen Lage und fällt um. Ein Vierbeiner (z.B. Hund) muß vier Beine bewegen, um einen Schritt zu machen, denn mit drei Beinen fällt er um (siehe oben). Also ist der Schritt erst vollendet, wenn er das 4. Bein nachgezogen hat. Daraus folgt, ein Tausendfüßler muß 1.000 Beine bewegen, um einen Schritt zu machen.

Margot Brünner, Reichertshofen

Wenn der Hund nach dem Schritt wieder genauso stabil stehen will wie vor dem Schritt, dann muß ein vierbeiniger Hund vier Beine bewegen. Bewegt jener Hund nur zwei Beine und bleibt stehen (quasi mitten im Schritt), so kann er umkippen. Und schließlich will ein Hund durch einen Schritt einen neuen stabilen Zustand erreichen und nicht umkippen.

Name ist der Redaktion bekannt, Osnabrück

Möchte ein Schoßhündchen, daß Frauchen oder Herrchen sein rotes Seidenschleifchen zurechtrückt oder ihm ein Stück Sahnetorte abgibt, macht es einen Schritt und muß keine Beine bewegen, denn Herrchen oder Frauchen kann das im Sitzen vom Sofa aus erledigen. Sollte sich die Frage jedoch auf die sportlich-kommerzielle Ausbeutung des sog. Gebrauchshundes beziehen, dann machen Rennhunde nur dann einen Schritt, wenn sich vorher eine bestimmte Mindestzahl von Zuschauerbeinen zur Rennbahn bewegt hat, um ihren Favoriten zu sehen und Wetten auf ihn abzugeben. Dann lassen sich die Beine, die diese Hunde bewegen, oft kaum noch zählen! Die Antwort lautet also: Von null Beinen bis zu einer auf mehrere tausend geschätzten Zahl von Hunde- Rennen-BesucherInnen-Beinen.

Reinhard Schlich, Bremen

Warum reißen Schnürsenkel immer, wenn man's eilig hat bzw. woher wissen sie, wann man's eilig hat? (4.7.98)

Beim Schnürsenkel handelt es sich um ein äußerst sensibles Lebewesen, das Biologen als „Einnervler“ bezeichnen und nur aus einem Nerv besteht. Wenn dieser nun „zum Zerreißen gespannt“ ist, kommt es vor, daß dieses ruhebedürftige und friedliebende Lebewesen der Belastung nicht mehr standhalten kann. Dabei muß man beachten, daß sich Schnürsenkel in zwei Rassen und diese sich in je zwei Untergruppen aufteilen.

Der feinfühligste Schnürsenkel ist der Senkelus extraordinarius, der sich durch ein rundes Äußeres und die Gewohnheit auszeichnet, nicht nur durch Ösen, sondern auch um Haken herumzuschlüpfen. Sobald er auch nur die geringste „Streßschwingung“ wahrnimmt, leidet er unsäglich, manchmal bis zum Zerreißen. Deshalb ist der Bergsteigerstiefel sein bevorzugter Lebensraum. Sein Vetter, Senkelus extraordinarius elegantus, der sich im allgemeinen damit begnügt, durch Ösen zu ziehen (und nur selten in der Umgebung von Häkchen gesichtet wird), ist zwar schmaler, jedoch wesentlich zäher, weshalb sein Lebensraum der klassisch-elegante urbane Straßenschuh ist. Doch hält letzterer noch lange nicht so viel aus wie der Bandelus sportivus – flach und ösengängig – oder dessen Vetter Bandelus laborus, der sich auch einmal an Haken heranwagt. Ersterer hat mit dem – oft unterschätzten – Freizeitstreß zu kämpfen, während letzterer nur in seinem natürlichen Lebensraum, dem stahlbekappten Arbeitsschuh, voll ausgelastet ist.

Man sollte sich also ca. 25 Paar Schuhe anschaffen, darunter auch senkellose, damit unsere Sorgenkinder auch mal zur Ruhe und zum innerartlichen Austausch mit Riemen, Schnallen und Klettverschlüssen kommen. Auf diese Weise gepflegt, leisten mir meine Schnürsenkel schon seit Jahren treue Dienste, was den Mitbenutzern meines Schuhschranks ziemlich auf den Senkel geht. (Man beachte die Indikation: „Senkel“ als Synonym für „Nerv“.)

Carolin Zeitler, München

Darf man sich jetzt was wünschen beim Anblick einer Sternschnuppe oder nicht? (4.7.98)

Natürlich darf man. Was man nicht darf, ist, sich einzubilden, damit die Wahrscheinlichkeit, daß das Gewünschte eintritt, in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Sternschnuppen sind nämlich – im Gegensatz zum Weihnachtsmann – vollkommen unzuverlässig.

Dirk Engelmann, Berlin