Vier Perlen für die Kette

■ Neumühlen: Viel Geld, viele Büros und ein paar Wohnungen für den Hafenrand

Hamburgs Oberbaudirektor Egbert Kossak ist seinem Ziel einer städtebaulichen „Perlenkette“ am Altonaer Hafenrand ein Stück näher gekommen: Sobald die Flüchtlingsschiffe ihren Standort in Neumühlen verlassen haben werden, soll es mit der Bebauung des Elbufers auf dem Filetstück östlich des Altenheims Augustinum losgehen. Vier U-förmige Büro- und Wohngebäude, jedes 23,5 Meter hoch, wollen vier Hamburger Investoren, darunter die Projektmanagement-Firma Tascon, hier hochziehen.

Blick und Zugang zur Elbe sollen dennoch unverstellt bleiben: Der Elbewanderweg wird direkt am Wasser, also vor den Häusern verlaufen. Wenn alles wie geplant läuft, entstehen rund 40.000 Quadratmeter Büros, 12.000 Quadratmeter Wohnfläche und werden 200 Millionen Mark investiert.

„Zum Jahresende legen wir den Bebauungsplan aus“, verkündet Renée Culemann von der Stadtentwicklungsbehörde. Zu diesem Zeitpunkt sollen die baurechtlichen Voraussetzungen für die Neubauten weitestgehend geschaffen sein. Sollte es keine Klagen von Anwohnern hageln, könnten die Komplexe im nächsten Jahr hochgezogen werden.

Denn im Bezirk, so Altonas CDU-Fraktionsvize Sven Hielscher zur taz, sei man sich zwischenparteilich „weitestgehend einig“. Zumal die Pläne für die vier Us mehr als zehn Jahre alt sind: Sie sind das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs aus dem Jahr 1987.

In einem der U-Bauten erwägt das benachbarte Augustinum, eine Reihe seiner BewohnerInnen unterzubringen. „Von uns aus geht das“, signalisiert CDU-Mann Hielscher grünes Licht. Unklar ist dagegen noch, was aus dem nahegelegenen Parkplatz wird: SPD und CDU sähen dort gern Reihenhäuser. Die Grünen dagegen könnten sich auch vorstellen, die Betonfläche, unter der einst ein Park wuchs und atmete, zu entsiegeln und zu begrünen.

Heike Haarhoff