Britische Verkehrsrevolution

Berlin (taz) – Die britische Regierung will schmutz- und stauverursachenden Autoverkehr gezielt unattraktiv machen und das öffentliche Transportwesen fördern. Ein ganzes Maßnahmenpaket dazu stellte Anfang dieser Woche der englische Umwelt- und Transportminister John Prescott vor.

Autofahrern droht Maut auf Autobahnen und Fernstraßen, und die Kommunen dürfen sich über neue Geldquellen freuen: Sie werden „Eintrittsgeld“ für motorisierte Innenstadtbesuche und eine Steuer auf Firmenparkplätze erheben dürfen. Mehr Busse und Züge, verbesserte Fahrpläne und billigere Fahrscheine sollen mit den Einnahmen finanziert werden. Eine neue Bahnbehörde soll zum Beispiel Bußgelder gegen die privatisierten Bahnen für schlechten Service verhängen können.

Ein Zehntel aller Pkw-Fahrer hofft die Regierung zum Umstieg vom Auto in die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen. Eine Milliarde Pfund (fast drei Milliarden Mark) pro Jahr könnten nach Schätzungen den britischen Autofahrern künftig aus der Tasche gezogen werden.

Unklar ist, wann die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen werden sollen. Vermutlich werden Autofahrer erst nach den nächsten Wahlen 2002 spürbare Summen zahlen müssen. Rüdiger Haum