Unterm Strich

Leute, schreibt! Drehbücher! Kurze oder lange, ganz wie's beliebt. Für jede Form gibt's einen Preis. Für die Kurzform gibt's naturgemäß weniger als für die Langversion. Um konkret zu werden: Die Master School Drehbuch, eine Initiative des Filmboard Berlin-Brandenburg, veranstaltet diesen Sommer einen Drehbuchwettbewerb für Kurzfilme, kurz!film genannt. Gesucht wird ein Drehbuch von bis zu 15 Seiten Länge für einen acht- bis zwölfminütigen engagierten, themenorientierten Film. Das beste eingereichte Drehbuch wird garantiert umgesetzt, so steht es im Flyer der Master School zu lesen. Über das Beste entscheidet eine fünfköpfige Jury, in der u.a. der Schauspieler Heino Ferch vertreten ist. Außerdem winken, wie man so sagt, dem Gewinner 2.000 Mark. Die Teilnahme ist verbunden mit einer Bearbeitungsgebühr von rund einem Prozent der Preissumme, also genau 25 Mark, die unter Angabe des Projekttitels auf das Konto 4848140029 bei der Grundkreditbank Berlin, BLZ 101 901 00 überwiesen werden sollten. Die Drehbücher werden an die Master School Drehbuch, August-Bebel-Straße 26–53 in 14482 Potsdam eingeschickt. Einsendeschluß ist der 31. August.

Mit 65.000 Mark etwas besser dotiert ist der „Deutsche Drehbuchpreis KunstSalon 1999“. Er wird jährlich an eine Autorin oder einen Autoren vergeben und besteht in einem Stipendium für ein einjähriges Studium an der Film Division der Columbia University School of the Arts in New York. Woran man ungefähr ersehen kann, wie teuer die Studiengebühren an der Columbia sind. (Die Summe soll auch die Reisekosten, Unterkunft und Lebenshaltung decken.) In der Zeit des New-York-Aufenthalts soll das Siegertreatment zu einem fertigen Drehbuch entwickelt werden. Auch hier ist der Filmboard Berlin-Brandenburg an der Finanzierung beteiligt, ebenso der KunstSalon e.V. sowie die Filmförderungsanstalt (FFA). Weil det Janze transatlantisch ausgerichtet ist, müssen die Bewerber mit fließenden Englischkenntnissen in Wort und Schrift überzeugen sowie ein Vordiplom oder eine Zwischenprüfung an einer deutschen Hochschule vorweisen. Die Bewerbung erfolgt durch Einsendung eines Treatments und zweier ausformulierter Filmszenen für einen Spielfilm in deutscher und englischer Sprache. Bis zum 12. Dezember muß die Sache vorliegen. Ausschreibungsunterlagen können bei KunstSalon e.V., Filmreferat, Brühler Straße 11–13 in 50968 Köln angefordert werden.

Leute, schreibt! Wie es euch beliebt. Rechtschreibreform? Bei literarischen Titeln wollen sich die Verlage ausschließlich nach dem Willen der Schriftsteller richten. Die haben sich in großer Zahl gegen die Reform ausgesprochen. Sind halt alte Säcke. Die Zukunft sieht anders aus: Kinder- und Jugendbücher wurden und werden nämlich bereits auf die neuen Regeln umgestellt.