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DeTeWe wieder mit Problemen

■ Spekulationen über Verkauf. Aufträge und Gewinn nehmen ab

Die Deutschen Telephonwerke AG (DeTeWe) stehen möglicherweise kurz vor ihrem Verkauf. Der Eigentümer, die Mannheimer Röchling-Gruppe, habe das Unternehmen über einen Beauftragten bereits einer anderen Berliner Firma angeboten, berichtet die Berliner Morgenpost. DeTeWe beschäftigt in Kreuzberg, Köpenick und Hoppegarten knapp 2.000 Menschen, bundesweit 3.100.

Über die Zukunft des 1887 gegründeten Traditionsunternehmens wird bereits seit geraumer Zeit spekuliert, bestätigte IG-Metall-Chef Arno Hager. Der Gewinn des Jahres 1997 war mit 13,4 Millionen Mark geringer ausgefallen als 1996 (20,8 Millionen). Die Firma durchlebt wieder einmal harte Zeiten, weil die Aufträge der Telekom für die Digitalisierung des Telefonnetzes allmählich auslaufen. Die Produktion im Bereich der öffentlichen Netze trägt etwa ein Drittel zum Gesamtumsatz von rund einer Milliarde Mark (1997) bei. Für den Verkauf der DeTeWe spricht auch, daß sie das einzige Unternehmen der Kommunikationstechnologie in der Röchling- Gruppe sind.

Eine Veräußerung wäre sehr wahrscheinlich mit weiteren Verlusten von Arbeitsplätzen verbunden. Um Rationalisierungen zu ermöglichen und Staatsförderung anzuzapfen, wurde die Produktion in Kreuzberg bereits 1997 eingestellt und nach Osten verlagert. koch

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