Kosovo-Albaner nach Unfall abgeschoben

■ BGS schickt in Sachsen Verunglückte über tschechische Grenze

Hamburg (taz) – Drei der Kosovo-Albaner, die am vergangenen Donnerstag auf der Flucht vor einer BGS-Kontrolle im sächsischen Freiberg verunglückten, sind bereits nach Tschechien abgeschoben worden. Das bestätigte gestern der Leiter der Grenzschutzinspektion Cämmerswalde, Rüdiger Feustle.

Einer der Flüchtlinge wurde am Freitag tschechischen BeamtInnen übergeben, zwei weitere am Montag. Noch Anfang der Woche hatten die tschechischen Behörden auf „informeller Ebene“ mitgeteilt, daß sie sich aus „humanitären Gründen“ weigern würden, die Flüchtlinge aufzunehmen. Sie hätten durch den schweren Unfall, die Verletzungen und den Tod von Angehörigen und Bekannten Schlimmes durchlitten. Die „Rückführung“ von Milaim Shalaku verweigerten die GrenzbeamtInnen am Freitag zunächst. Am Montag gelang dem BGS der zweite Abschiebeversuch über die tschechische Grenze.

27 Kosovo-Albaner waren am vorigen Donnerstag auf ihrer Flucht aus der Bürgerkriegsregion vermutlich über Tschechien nach Deutschland eingereist. Bei dem schweren Unfall starben sieben Flüchtlinge. Elke Spanner