Hohe Herren lassen Volk zu sich vor

■ Handelskammer gibt klein bei: Präsidium hört Personalräte an

Die Spitze der Bremer Handelskammer wird ihr Gebahren gegenüber der eigenen Personalvertretung ändern. Künftig wird das Präsidium die Meinung der Personalräte in jener Sitzung anhören, in der die Herren die Haushalts- und Stellenpläne der Kammer absegnen, die dann vom Plenum beschlossen werden. Um die Frage, wie die Personalräte bei der Aufstellung dieser Pläne beteiligt werden, hatten sich Kammer und Personalrat, wie berichtet, am 10. Juli vor dem Verwaltungsgericht gestritten.

In der Anhörung hatte der Richter angedeutet, das Kammer-Präsidium könnte im Falle einer Weigerung dazu verurteilt werden, die Personalvertreter zeitweise an der Sitzung teilnehmen zu lassen und anzuhören. Nun schrieb die Kammer ans Gericht, daß sie „auf ein Urteil verzichtet“. Verwaltungsdirektor Günther Lübbe wies darauf hin, der Anwalt der Gegenseite habe schon in der Verhandlung seine Forderung zurückgenommen, daß die Personalvertreter generell an der Sitzung des Präsidiums teilnehmen sollten. Es sei jedoch selbstverständlich, daß den Personalräten auch ein Stuhl und Kaffee angeboten werde. Personalrätin Beate Sauer ist froh über die Lösung des Konflikts: „Jetzt sind wir da, wo wir hinwollten.“ Im Herbst dürfen sie und ihr Kollege beim Präsidium vorsprechen. jof