Keine „Abfahrt Kirchweg“

■ Bausenator verspricht Kirchweg-Begrünung erneut zu prüfen

„Die Befürchtung einer Anwohnerinitiative“, der Neustädter Kirchweg solle zu einem Autobahnzubringer für die künftige Autobahn A 281 ausgebaut werden, sei „unbegründet“. Mit diesen Worten reagierte Bremens Bausenator Bernt Schulte gestern früh auf einen taz-Bericht, dem zufolge eine Straßenbepflanzung im Kirchweg von der Baubehörde „nicht durchgeführt“ wird. Als Grund für die Ablehnung gab seine Behörde an: Man wolle einer städtebaulichen „Rahmenplanung“ für die Neustadt nicht vorgreifen.

In seiner gestrigen Mitteilung bestätigte der Bausenators nun, daß in einem Gutachten derzeit „das nachgeordnete Straßennetz im Gesamtbereich der Neustadt“ untersucht wird: Im September, nach der Auswertung dieses Gutachtens werde man auch den Planungsstand für die A 281 bekanntgeben. Diese Autobahn soll das Güterverkehrszentrum von der Senator-Apelt-Straße her an die Neuenlander Straße anbinden. Im Süden der Neustadt auf dem heutigen Großmarktgelände soll dann ein „voller Autobahnanschluß“ entstehen – dieser wäre in Zukunft sowohl für den Fernverkehr gen Flughafen als auch Richtung Innenstadt der nächstliegende Anschluß.

Die Vermutung liege nahe, so gestern die taz nach einem Blick auf den Stadtplan, daß der Kirchweg als direkte Verbindung mit Bremens Mitte dann ausgebaut wird.

Dem widersprach der Bausenator jetzt: An der Zweispurigkeit des Kirchwegs werde sich nichts ändern – „im Gegenteil“. Mit der Autobahnplanung habe die Frage der Straßenbegrünung nur insofern zu tun, als die A 281 künftig „die Wohngebiete der Neustadt spürbar von dem schleichenden Durchgangsverkehr“ entlasten würde. Allein aus diesem Grund müsse der Flughafen und der ihm beigeordnete Gewerbestandort „optimal angebunden“ werden: „Dies wurde im Zuge einer Umplanung durch einen Autobahnanschluß auf dem Gelände des heutigen Großmarktes erreicht.“

Einen Zusammenhang zwischen der Weigerung seiner Behörde, den Kirchweg zu begrünen und der Notwendigkeit andererseits, dem abgehenden Autobahn-Verkehr nicht nur in Richtung Flughafen, sondern auch in Richtung Neustadt und Zentrum Wege zu legen, sieht der Bausenator hingegen nicht. Der Wunsch der Anwohnerinitiative Kirchweg zwischen Gastfeldstraße und Kornstraße ein paar Bäume zu pflanzen, werde jetzt also „nochmals geprüft“.

Dem aber war eigentlich schon 1995 zugestimmt worden. ritz