piwik no script img

Paula und ich

Paula und ich sind beglückt. Nach langen Wochen der Vernachlässigung durfte Welpe Fräulein Mirow endlich ihren Namensgeber, Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD), zum Seitenscheitelvergleich treffen. Verunsichert wurde während der Fahrt zum Termin „Mirow trifft Mirow“ auf der Rückbank gefiept. Bei Ankunft und Anblick des großen Mirow war der Kummer jedoch vergessen. Der Zweireiher wurde beschnüffelt, die regierenden Hände beknabbert, die Senatorenuhr beleckt. Kurz: Ein prägendes Erlebnis.

Als Geschenk überreichte der Senator einen mit SPD-roter Schleife geschmückten Kamm: „Damit der Seitenscheitel der Kleinen jeden Tag nachgezogen werden kann.“ Anders als Fräulein Mirow will der große nach eigenen Angaben seine Geschwister als Kind nicht unterdrückt haben. Im übrigen sei seine achtjährige Tochter über den Termin sauer, denn schließlich sei sie und nicht ihr Vater Fräulein Mirow. Leider wird dem armen Mädchen von den Erziehungsberechtigten nicht gestattet, einen Hund zu haben. Wenn das mal kein Trauma auslöst.

Wie dem auch sei, die Welpin zeigte bereits auf ihrem ersten Außentermin echte sozialdemokratische Tendenzen. Sie lief jedem hinterher. Zurück in der heimischen Wurfkiste, biß Fräulein Mirow sofort Bruder Willi triumphierend in den Schwanz. Schließlich hat der seinen Senator, Willfried Maier (GAL), noch nie getroffen.

Freundin Heike ist der Meinung, daß wir Fräulein Mirow behalten sollten. Sie würde sich persönlich um die Erziehung kümmern, denn schließlich kenne sie sich mit Mirows aus. Erste Übungen finden bereits im Konferenzraum der Redaktion statt. „Mirow, sitz!“ und „Mirow-Schatz, komm her!“ ruft Freundin Heike. Bisher wird dem nicht Folge geleistet, sondern Futtersuche betrieben. „Mirow, spuck sofort das Brötchen aus!“ sim

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen