Frieden in der Luftfahrt

■ Die Konkurrenten Airbus und Boeing versprechen sich, den Preiskampf zu beenden

London (AP/rtr/taz) – Das europäische Airbus-Konsortium und der US-Konzern Boeing wollen das Kriegsbeil begraben. Nach einem Bericht der Financial Times wollen die beiden Luftfahrtgiganten ihren harten Preiskampf beenden. Boeing-Chef Harry Stonecipher und sein Kollege von Airbus, Noäl Forgeard, hätten sich auf der Luftfahrtausstellung im britischen Farnborough verständigt, sich nicht länger gegenseitig zu unterbieten. Statt dessen wollten die Firmen nun versuchen, bei jedem Geschäft einen Gewinn zu erzielen.

Dasa-Chef Manfred Bischoff sprach sich außerdem dafür aus, das europäische Gemeinschaftsunternehmen Airbus für US-Investoren zu öffnen. „Ich würde es begrüßen, wenn wir Airbus von einer rein europäischen Gesellschaft zu einem transatlantischen Investitionsobjekt machen könnten“, sagte der Chef des deutschen Airbus-Partners. „Ich glaube, das würde dem Wettbewerb nützen.“

Seit seiner Gründung 1970 versucht Airbus, den US-Konkurrenten den Spitzenplatz abzunehmen. In diesem Jahr hat Airbus auch erstmals über die Hälfte aller Luftfahrtaufträge bekommen, obwohl Boeing mit Preisnachlässen lockte.

Boeing hatte im vergangenen Jahr mit einem Minus von 178 Millionen US-Dollar erstmals seit 50 Jahren einen Verlust erwirtschaftet. Letzte Woche wurde Ron Woodard, Chef des zivilen Luftfahrtgeschäfts bei Boeing, durch Alan Mulally abgelöst, den Chef der Militärsparte.