Innovativ sparen

■ Kommission soll Arbeitszeit für Hamburger LehrerInnen klären

Experten brüten seit gestern über neuen Arbeitszeiten für Hamburgs LehrerInnen. Sie sollen ein Modell entwickeln, das sowohl den Unterrichtenden als auch der Schulbehörde (BSJB) erträglich erscheint. Besetzt wurde die Kommission unter anderem mit renommierten SchulwissenschaftlerInnen und Hamburger PädagogInnen.

Das Gremium ist auf Vorschlagvon Senatorin Rosemarie Raab (SPD) entstanden – eine der guten Ideen der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB), finden die LehrerInnen. „Eine sehr sinnvolle Sache“ nennt Peter Braasch, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes in Hamburg, die Kommission. Auch die GEW, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, hält „das Entwickeln neuer Arbeitszeitmodelle für geboten“.

Beide LehrerInnenvertretungen bezweifeln jedoch, daß die Kommission frei arbeiten kann. Denn die Schulbehörde muß sparen. Das Konzept der ExpertInnen will Senatorin Raab deshalb nur realisieren, wenn es nicht teurer wird als ihre eigenen Vorschläge. Die bestehen im wesentlichen aus einer Erhöhung der Pflichtstundenzahl für LehrerInnen. Außerdem sollen ältere nicht mehr automatisch weniger unterrichten dürfen.

In diesem Fall „verkommt die Arbeitszeit- zur Sparkommission“, bemängelte gestern GEW-Chefin Anna Ammonn. Damit wäre „eine wichtige Chance vertan“. PädagogInnen schuften jetzt schon genug, findet die Gewerkschaft: „Die Lehrerarbeitszeit bewegt sich zwischen 42 und 58 Wochenstunden.“ Das hätten unabhängige Gutachten ergeben. juw