Elite unter sich

■ „International Center“ für ausländische StudentInnen wurde gestern eröffnet

Nun ist es offiziell: Mit dem Wintersemester beginnt an der Universität Hamburg die Probephase des „International Center for Graduate Studies“. Gestern abend wurde das Zentrum, in dem „hochqualifizierte ausländische Studierende“ einen weltweit anerkannten Abschluß machen sollen, eröffnet.

Die ersten Lernwilligen kommen zwar erst 1999, doch schon in vier Wochen, wenn das Semester beginnt, bietet das Center rund 80 Seminare und Vorlesungen an. Sie wurden aus dem regulären Angebot der Uni ausgesucht und richten sich vor allem an AusländerInnen, die in Hamburg eingeschrieben sind und vielleicht am „International Center“ weitermachen wollen. Die 30 endgültigen TeilnehmerInnen werden 1999 ausgewählt – „nach strengen Maßstäben ausgewählt“, so die Uni-Leitung.

Für alle Lernwilligen gilt: Ohne Geld läuft nichts. Die „Bachelor“-AnwärterInnen zahlen monatlich rund 1000 Mark. Dafür steht jedem ein Mentor zur Seite. Ein Sprachkursus ist im Preis enthalten; außerdem bekommen die StudentInnen ein eigenes Wohnheim, das neben der Bibliothek gebaut werden soll. Für rund 20 Millionen Mark sollen 150 Appartements enstehen. Ein Sponsor erwäge bereits, den Bau zu bezahlen, sagte Unipräsident Jürgen Lüthje.

Die Grünen äußerten sich skeptisch über das neue Angebot. „Das International Center ermöglicht finanzstarken Studierenden verbesserte Bedingungen. Man muß sich der Gefahr eines Zwei-Klassen-Studiums bewußt sein“, kritisierte die GALierin Julia Koppke. Hans-Peter de Lorent forderte die Uni auf, für Stipendien zu sorgen. juw