Sieben im ersten Streich

■ Produktionsschule kann starten

Die Finanznot der Hamburger Produktionsschule scheint fürs erste gelindert. Die Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB) stellt dem Projekt 600.000 Mark für Investitionen zur Verfügung, 100.000 Mark mehr als geplant. Weitere 300.000 sollen von der Stadtentwicklungsbehörde kommen; ein entsprechender Antrag liegt vor. „Mit diesem Geld können wir Werkstätten einrichten“, sagt Thomas Johanssen, der die Schule leiten soll. Und Michael Wendt vom Ottenser Stadtteilzentrum „Motte“ bestätigt: „Im Oktober fangen wir an.“

Am Dienstag abend haben sich bereits LehrerInnen aus Altona über das bundesweit einmalige Projekt informiert. Aus ihren Klassen könnten die ersten ProduktionsschülerInnen kommen, denn das Modell wendet sich an Mädchen und Jungen, die an konventionellen Schulen zu scheitern drohen. Gemeinsam mit BetreuerInnen und LehrerInnen sollen sie Produkte entwickeln, bauen und vermarkten, die herkömmliche Betriebe nicht anbieten. So machen sie ihren Hauptschulabschluß. Die ersten sieben SchülerInnen werden im Oktober anfangen; später sollen mehr Jugendliche dazukommen. 40 Plätze sieht der rot-grüne Koalitionsvertrag vor.

Vollständig ist das Gerangel ums Geld dennoch nicht ausgestanden. Um das Konzept, das mehrere freie Träger in einjähriger Arbeit erstellt haben, komplett umzusetzen, reichen die jährlich 800.000 Mark nicht, die von der Stadt für das Projekt vorgesehen sind. „Wir fangen zwar an, aber mit einer abgespeckten Version“, sagt Michael Wendt.

juw