The Man I Love

Als Jacob Gershvine kam der später erfolgreiche Komponist am 26. September 1898 in New York City auf die Welt – als Kind jüdischer Einwanderer aus Rußland. Im Alter von 38 Jahren starb er an den Folgen eines Gehirntumors in Beverly Hills an der US-Westküste.

Zu Gershwins berühmtesten Werken gehören Kompositionen wie „The Man I Love“ (1924), „Swanee“ (1919) oder „I Got Rhythm“ (1930). Das Stück „Ein Amerikaner in Paris“ schrieb er 1928, die Oper Porgy and Bess – mit den Hits „Summertime“, „I Got Plenty Of Nothin'“ oder „It Ain't Necessarily So“ – 1935. Die Rhapsody in Blue, uraufgeführt in der New Yorker Carnegie Hall am 12. Februar 1924, komponierte Gershwin eigentlich „für Klavier und Jazzband“; erst 1926 instrumentierte er seinen in Europa größten Erfolg um auf „Klavier und Orchester“, damit er auch in klassischen Konzertsälen interpretierbar wurde.

In den USA wird Gershwin als Tonsetzer verehrt, der es als einziger mit europäischen Klassikern wie Mozart, Beethoven, Schubert oder Bartók aufnehmen kann. Etliche Schulen sind mittlerweile nach Gershwin benannt. Seine Kanonisierung begann indes schon kurz nach seinem Tod. Während des Zweiten Weltkriegs benannte die US-Marine ein Kriegsschiff nach Gershwin.

Besonders pompös fand der Avantgarde-Tonsetzer Arnold Schönberg lobende Worte für die Kunst Gershwins: „Musik war das, was sein Gefühl erweckte, und Musik war das Gefühl, das er ausdrückte. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß er ein großer Komponist war. Was er vollbrachte, kam nicht nur der amerikanischen Musik zugute, sondern es war auch ein Beitrag zur Musik der ganzen Welt.“

Biographisches über Gershwin ist in dem von David Ewen verfaßten, schon durch die Materialfülle empfehlenswerten, Buch George Gershwin – Vom Erfolg zur Größe (360 S., zahlr. Fotos, A-St. Andrä-Wördern 1998, Verlag Hannibal, 49,80 Mark) zu finden.

CD-Tips: The Best of Gershwin (Sony 60661) enthält alle bekannten Songs, interpretiert von Aretha Franklin, Miles Davis, Fred Astaire, Leonard Bernstein, Duke Ellington und Billie Holiday; die erste Schallplattenaufnahme von Porgy and Bess aus dem Jahre 1951 ist samt Begleitbuch auf CD wiederveröffentlicht worden (Sony 63322).

Bei der Deutschen Grammophon darf die schwarze Jazzdiseuse Sarah Vaughan auf zwei CDs beweisen, daß die Songs Gershwins damenhaft spröde am schönsten klingen. Dort ebenfalls erscheint Ende Oktober eine Aidsbenefiz-CD Red Hot & Rhapsody mit Gershwin-Liedern; mit dabei u.a. Bobby Womack, Morcheeba & Hubert Laws und David Bowie. Vor vier Jahren wurde bereits The Glory of Gershwin als erster Versuch veröffentlicht, die Pop-Elite – u.a. Elton John, Sinead O'Connor, Kate Bush, Sting – am Gershwin-Material arbeiten zu lassen. JaF