Stichworte zum Rebellischen
„Baum ab? – Nein danke!“- Sticker: schwer recycelbares Jeansjackenaccessoire; entscheidender Beitrag zum „papierlosen Büro“
Tattoo/Piercing: Rebell ist, wer sich nicht verstümmelt
Birkenstock: Turnschuhgenerationsklassiker für Antiamerikanisten; eigentl.: Fortsetzung der Sandale mit anderen Mitteln
Hotelzimmer verwüsten: Die Rechnung liegt an der Rezeption; inzwischen geht der Trend zur Flugzeugverwüstung
Kiffen: !
Easy Listening (eigentl. „Easy-Listening-CDs hören“): Wir freuen uns auf das Blasmusikrevival
Öffentlich Albert Camus lesen: Gegenmittel: Weggucken
Öffentlich knutschen: Gegenmittel: Hingucken
DocMartens: einerseits schicker, englischer Arbeiterschuh mit säureresistenter Sohle; andererseits Birkenstock der Britpopper, die den Mittelklassesozialismus für sich entdecken
Magersucht: irgendwann rebelliert sogar der eigene Körper
Jeans: Hose für Rebellen wie Hellmuth Karasek!
Domestos-Jeans: „Du, Mutti – ham wir noch Domestos?!“; außerdem viel zu ostig
Popmusik: Bei WOM findet jeder Rebell was Passendes
WG: sog. Wohngemeinschaft
FKK: prüde Übung ohne sexy Textilien
Oben ohne: vor allem in öffentlichen Parkanlagen das vielleicht augenfälligste Beispiel dafür, daß Postfeminismus nicht funktioniert
Nichtwähler: langweilig
Parka: staatlich subventioniert; der Weg von der Uniform zur Uniformiertheit ist nicht weit: Warum dann nicht gleich verpflichten?
Protestwähler: öde
Aufblasbare Möbel: gehen leicht kaputt; unöko
Keinen Fernseher haben: Achtung, Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger: Das Bier in der Kneipe kostet soviel wie ein Sixpack zu Hause, die GEZ-Gebühr aber zahlt das Amt
Futon: Fernostaskese aus dem Möbelhaus; bitte 1 x im Monat rollen
Jugendherbergsausweis verlängern lassen: billige Alternative zum Hotelzimmerverwüsten
Konvertieren: lustiger Zeitvertreib für Kirchensteuerzahler
Die grünen Augenbrauen von Marusha: hätte ein echter Trend werden können; sieht aber leider nicht gut aus
Love Parade: Verfallsdatum – Sommer 2004 (dann marschiert die ganze Welt mit)
Farbige Kondome: originell aus Verzweiflung
Antiautoritäre Erziehung: „Du, Mutti – zahlst du mir mein BWL- Studium, bitte?“
Aussteigen: feige
Palästinensertuch: modisch immer noch der Klassiker
GEZ-Gebühr nicht zahlen: Aber „Tagesschau“ gucken, was?
Zigaretten drehen: „...weil's billiger is'“
Dreitagebart: war jahrtausendelang 'ne prima Sache, bis es plötzlich ein Wort dafür gab
Veganer: Mensch, Leute – Bambi war doch nur Zeichentrick!
Schwarzfahren: U-Bahn-Surfen für Duckmäuser; für sechzig Mark gibt's doch schon ein halbes Gramm Koks
Monie Schmalz &
Christoph Schultheis