■ beiseite: Criminale verärgert
Sie geht am Sonntag mit einem ungelösten Fall zu Ende: Die Berliner Criminale, bei der Krimiautoren aus acht Ländern auf insgesamt 80 Veranstaltungen ihre Bücher und ihre Arbeit vorstellten, mußte auf einen eingeladenen Autor verzichten. Bis zum Schluß versuchten die Organisatoren dem russischen Krimiautor Michail Butow ein Visum zu verschaffen. Seit Mai ist Butows Verlegerin Irmtraud Carl mit der Deutschen Botschaft in Moskau in Kontakt, doch nun scheiterte Butows Reise daran, daß die Botschaft nicht mit der Kopie der Einladung zufrieden ist und auf der Lieferung des Originals beharrt. Peter Hühne, Organisator der Criminale, ist verärgert über die Bürokratie und vermutet hinter der Einreiseverweigerung politische Gründe: „Die haben Angst, daß Butow hier bleiben und zum Sozialfall werden könnte. Das ist absurd.“ Butow war für vier Lesungen eingeplant gewesen. Heute treffen sich die Krimiautoren zu ihrer abschließenden Vollversammlung. Der Bürokratiefall Butow wird auf der Tagesordnung stehen.
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