Zur Expo präsentiert sich Bremen nur mit „Previews“

■ Früher geplante Attraktionen sind abgeblasen

Nicht mit eigenen Projekten, sondern nur mit „Previews“ will sich Bremen an der Expo 2000 beteiligen, die vom 1. Juni bis 31. Oktober 2000 in Hannover stattfindet. Doch im Gegensatz zur Filmwirtschaft, die bei einem „Preview“ die Filme vor dem offiziellen Kinostart in voller Länge zeigt, handelt es sich bei den Bremer Expo-Previews um Appetitmacher auf geplante Projekte. Wie Michael Göbel, Chef der stadteigenen Hanseatischen Veranstaltungsgesellschaft (HVG), jetzt vor JournalistInnen erklärte, sei es ohnehin unmöglich, während der Expo-Monate Hannover Konkurrenz zu machen. Die Bremer Hotels seien in der Zeit allein durch Expo-BesucherInnen ausgebucht. „Wir müssen diese Leute dazu anregen, später noch einmal nach Bremen zurückzukommen“, sagte Göbel.

Das ist nun das genaue Gegenteil von der früheren Argumentation, nach der die Bremer Projekte zur Expo fertiggestellt werden sollten, gerade weil in dieser Zeit mehrere Millionen BesucherInnen nach Norddeutschland kommen werden.

Nach Angaben des Bremer Expo-Beauftragten Dirk Schröder wird „Der Blaue Planet“ – ehemals Infotainment-Herzstück des Ocean Park – als Preview im Bremerhavener Schiffahrtsmuseums vorgestellt. Auch das Projekt „Mensch im All“ – ehemals Infotainment-Herzstück des Space Park – soll nur als Preview im Flughafen gezeigt werden. Auch von der Bremerhavener „Erlebniswelt Auswanderung“, die als 48-Millionen-Mark-Projekt in den Planungsunterlagen auftaucht, soll ein „erstes Modul“ und ein Preview fertig werden. Gleiches gilt für das Projekt „UNIversum“, das laut Schröder eines Tages mit der Hauptattraktion eines begehbaren Gehirns BesucherInnen anlocken soll.

Von den zehn „Weltweiten Projekten“, die die BremerInnen bei der Expo angemeldet haben, werden nach dem aktuellen Stand nur die Neugestaltung der Schlachte unter dem Schlagwort „Stadt am Fluß“ und der Umbau des alten Packhauses im Schnoor fertig werden. Das Großgewächshaus „Rhodarium“ im Rhododendron-Park hat offenbar wenig Chancen, von der Hannoveraner Jury anerkannt zu werden, weil zwei ähnliche Projekte angemeldet sind.

In den Papieren der PlanerInnen tauchen als Ideen noch eine „Genwaage“ sowie die Projekte „Frauen schaffen Zukunft“ und „Netzwerk seelische Gesundheit“ auf. Die Jury in Hannover entscheidet laut Schröder Ende Dezember darüber, ob diese Projekte das Signet „Expo 2000“ tragen dürfen. ck