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Visa und MasterCard: Kartellvorwurf

■ Die beiden größten US-Kreditkartenfirmen sollen wettbewerbswidrige Verträge mit Banken abgeschlossen haben

Washington (dpa/AFP) – Das US-Justizministerium hat die beiden größten Kreditkartenunternehmen MasterCard und Visa wegen angeblich wettbewerbsfeindlicher Absprachen verklagt. Die beiden Firmen wickeln 75 Prozent aller Kreditkartenzahlungen in den USA ab. Sie kündigten an, sich mit allen Kräften gegen das Vorgehen der US-Justiz zu wehren, das „völlig unbegründet“ sei.

Das Ministerium wirft den beiden Unternehmen hauptsächlich vor, daß sie von denselben Großbanken kontrolliert werden und dadurch praktisch kein Wettbewerb zwischen ihnen stattfindet. Außerdem hätten beide Unternehmen Vereinbarungen geschlossen, die den beteiligten Banken die Ausgabe anderer Kreditkarten – z.B. American Express und Discover – untersagt.

Diese seit 1975 aufgebaute Konstruktion führe zum Beispiel dazu, daß kundenfreundliche Systeme für eine umfassendere Nutzungsmöglichkeit der Karten nicht weiterentwickelt würden. „Wettbewerbsinitiativen, die dem Kunden nützen, sind eingestellt, verlangsamt oder unterdrückt worden“, sagte Justizministerin Janet Reno. „Die Verbraucher haben verloren. Kreditkarten sind kein Luxus. Sie sind wichtige Zahlungsmittel für viele Amerikaner.“

American Express begrüßte die Klage. „Dies ist ein wichtiger Schritt gegen den Würgegriff von Visa und MasterCard“, erklärte das Unternehmen. Er werde die Wahlfreiheit der Kreditkartenkunden erhöhen. Auch Einzelhandels- und Verbraucherorganisationen applaudierten. Sie erhoffen sich von der Klage eine größere Vielfalt von Kartenangeboten zu besseren Zinsbedingungen.

Vertreter von Visa und MasterCard sagten dagegen, die Kreditkartenindustrie gehöre zu den wettbewerbsfreudigsten Branchen in der Welt. Jährlich würden insgesamt drei Milliarden Kreditangebote verschickt – von Finanzinstituten, die sich jeweils um niedrigere Zinsen und besseren Service bemühten.

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