Teufel kneift vor Streit mit Schäuble

■ Stuttgarts Ministerpräsident verzichtet auf Kandidatur als CDU-Vize

Stuttgart (taz) – Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) hat gestern überraschend auf seine Kandidatur für einen der vier Stellvertreterposten im CDU-Bundesvorstand verzichtet. Teufel kritisierte Schäubles Umgang mit den Bewerbungen. Mit allen Mitteln habe der versucht, die Zahl der Bewerber auf die Zahl der Posten zu reduzieren. Nach dem Rückgang der Stimmen bei der Bundestagswahl auf 37 Prozent im Land hatte sich der künftige Parteichef Wolfgang Schäuble wohl nicht von Teufels Argument überzeugen lassen wollen, er sei der letzte CDU-Ministerpräsident im Westen.

Zugleich gab Teufel gestern seine neue Regierungsriege bekannt. Mehrere Wochen war er zu einer Kabinettsumbildung gedrängt worden. Seit gestern steht die Namensliste fest. Wie erwartet wurde der Landtagsabgeordnete Gerhard Stratthaus Finanzminister. Er löst seinen umstrittenen Vorgänger Gerhard Mayer-Vorfelder ab. Teufel verabschiedete auch Sozialminister Erwin Vetter, den der Landtagsabgeordnete Friedhelm Repnik beerbt. Staatssekretär Christoph Palmer macht er zum Staatsminister. Umwelt- und Verkehrsminister Schaufler wird durch seinen Staatssekretär Ulrich Müller ersetzt. H.P.