Streit um Meutererehre

Die Frage, welche Kriegsopfer geehrt werden dürfen und welche nicht, entzweit Frankreich auch 80 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Nachdem der sozialistische Premier Lionel Jospin vergangene Woche dazu aufgerufen hatte, die hingerichteten Meuterer von Verdun in das „kollektive Gedächtnis“ aufzunehmen, witterte man im Palast des Staatspräsidenten Jacques Chirac darin eine Aufforderung zur Befehlsverweigerung. Während bei den 16 Allierten aus dem Ersten Weltkrieg Gedenkfeiern für die 8,5 Millionen Gefallenen stattfinden, meint die deutsche Regierung, mit dem Thema nichts zu tun zu haben. Bei einem Besuch auf dem Soldatenfriedhof von Versailles am Sonntag läßt sie sich von ihrem Botschafter vertreten. dora