Clinton einigt sich mit Paula Jones

■ Ihre Anschuldigungen brachten die Lewinsky-Affäre in Gang

Washington (taz) – Für 850.000 Dollar ist der Fall Paula Jones aus der Welt. Präsident Clinton zahlt das Geld an jene Frau, die ihn 1994 beschuldigt hatte, er habe sie als Gouverneur von Arkansas in sein Hotelzimmer bestellt, dort mit heruntergelassener Hose empfangen und zu sexuellen Diensten aufgefordert. Dies hatte er stets entschieden bestritten. Die Vereinbarung zwischen den streitenden Parteien enthält kein Schuldeingeständnis Clintons und keine Entschuldigung. Die Übereinkunft bedarf noch der Zustimmung durch die Richterin, an der nicht gezweifelt wird.

Ohne die Klage der Paula Jones wäre wohl nie der Name Monica Lewinsky weltbekannt geworden. Clinton war während einer Vernehmung von Jones' Anwälten nach seinem Verhältnis zu einer jungen Frau namens Monica Lewinsky gefragt worden. Sein Leugnen setzte den Sonderermittler Kenneth Starr in Gang, der eigentlich in ganz anderer Sache recherchierte, einem Immobiliendeal in Arkansas, in den der damalige Gouverneur möglicherweise verstrickt war.

Die 850.000 Dollar wird Clinton aus zwei Versicherungen und einem Verteidigungsfonds zahlen können, die seine Freunde eingerichtet haben. Paula Jones wird den Löwenanteil der Summe an ihre Anwälte zahlen müssen, hofft aber rund 300.000 Dollar behalten zu können. Peter Tautfest