Kommentar
: Selbstenthauptung

■ AfB taumelt uneinig in den Wahlkampf

Die SPD ist wieder da. In Bonn triumphal an die Regierung gestürmt und in Bremen Partner der Großen Koalition. Die Sozialdemokraten tragen den Koalitionskurs mit: Privatisierungen, neue Gewerbegebiete, Schuldentilgung, Wohltaten für die Wirtschaft, keine sozialen Experimente, kein hinderlicher Umweltschutz. Da stellt sich die Frage nach der Zukunft der einstigen Rebellen vom rechten Rand der SPD: Die AfB verliert in Bremen ihre Existenzberechtigung. Sie droht zerrieben zu werden zwischen einer wiederbelebten FDP und den Sozialdemokraten. Und eine echte lokal verwurzelte Wählergemeinschaft sind die ehemaligen SPD-Promis nie gewesen.

Wie nervös die AfB ist, zeigt der ungeordnete Rücktritt Elke Krönings von der AfB-Spitze. Damit verliert die Partei ihr einziges wirklich prominentes Zugpferd. Und das, nachdem der Partei-Übervater Friedrich Rebers aufhören mußte und auch der Bremerhavener Stratege Werner Lenz nicht mehr antreten wird.

Über den Kurs und die Rolle der AfB im Bürgerschaftswahlkampf hat sich die Führungsriege zerstritten. Soll man neues Blut von außen holen oder auf die eigene Stärke vertrauen? Elke Kröning, die für eine Öffnung eintrat, hat das Handtuch geworfen. Sie war viel Kritik ausgesetzt, weil sie zu offen und öffentlich über die Probleme der AfB nachgedacht hat. Aber ihr Rückzug macht eben diese Probleme nur größer. Joachim Fahrun